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Beowulf

(Moderator)




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#  22.10.2009, 21:21:37
hi Anton,

klasse Beitrag wie schon so viele von dir thumb

Ich habe an meinem 60iger einen Außenfilter hängen, der nur mit einer einzigen, ca. 2 cm dicken, mittleren Filtermatte bestückt ist. Ansonsten ist der Filter leer und er läuft auf voller Leistung, kein Filterflies oder ähnliches.

Das Wasser ist glasklar, die einzigen Schwebeteilchen sind Futterreste wenn mal nicht gleich gefressen, auf dem Boden ist aber auch keinerlei Mulm sichtbar. Wenn ich den Filter denn mal alle 3-4 Monate aufmache ist darin zwar etwas Mulm zu sehen, verstopft ist er aber nicht und würde mit Sicherheit auch noch weiter ohne Reinigung laufen.

Einmal die Woche ca 30-50 % Wasserwechsel und viel Gärtnern und gut ist. Bei der Umgestaltung des Beckens vor einiger Zeit hab ich den Mulm der Filtermatte teilweise in diesem Becken ausgedrückt und den Rest in meinem damals neu eingerichteten 20 Liter Cube. In beiden Becken keine Probleme mit Algen, der Cube läuft sogar seit Anbeginn ohne Algen (ausser ein paar Kieselalgen am Anfang).

Was ich sagen will, Filterung alleine ist nicht alles, sie kann sogar zuviel sein. Was aber nicht heissen soll, das nun jeder seinen Filter leeräumt und (fast) filterlos unterwegs ist, Tutti filtert nach meinem Wissen seine Becken z.b. mit voll bestückten Filtern.



Grüße
Norbert

Hundert kleine Freuden sind tausendmal mehr wert als eine große

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#  22.10.2009, 21:29:58
Hallo,

warum reichen ein paar Stunden pro Tag aus? Die Gründe für eine Strömungspumpe sind:

  • Alle Bereiche des Aquariums werden mit Nährstoffen versorgt
  • Die Pflanzen werden kräftiger
  • Fische müssen mehr schwimmen und sind gesünder


Dies erreicht man problemlos mit ein paar Stunden am Tag. Nachts suchen viele Fische strömungsärmere Bereiche auf. In einem Aquarium mit dauernder starker Strömung sind nur wenige Plätze im Strömungsschatten vorhanden und manche Fische fühlen sich nicht wohl.

Wenn durch die Strömungspumpe Mulm und anderer Dreck im Becken herum gespült wird, stimmt mit der Ausrichtung der Filter-Ein- und -Ausläufe oder der Ausrichtung der Strömungspumpe etwas nicht.


Zu den Bakterien:

Bakterien siedeln sich am liebsten an Grenzflächen an. An der Scheibe des Aquariums, im Kies, in den Poren des Filtersubstrats, in den Schläuchen etc. Es entsteht ein Biofilm, der eine komplexere Struktur hat als man sich vorstellt. Nitrit- und Nitrat abbauende Bakterien arbeiten quasi nebeneinander - die einen nutzen den Output der anderen. Bei zu starker Strömung kann sich dieser Biofilm nicht aufbauen - die Bakterien werden tatsächlich weggespült. Schwebend im Wasser sind sie relativ wirkungslos. Deswegen darf ein Mattenfilter auch nur mit einer Durchströmungsgeschwindigkeit von max 10 cm/min betrieben werden. Andere Filtersubstrate, wie Siporax oder Substrate mit sehr feinen Poren vertragen höhere Geschwindigkeiten - denn es gibt innen im Substrat immer genug Stellen, an denen die tatsächliche Strömung wesentlich niedriger ist.

Grundsätzlich gilt: je kleiner die Poren desto grösser die von Bakterien besiedelbare Fläche.

Es gibt Bakterien die mit höheren Strömungen klarkommen. Dies gilt jedoch nicht für Nitrosomas und Nitrobacter, die die Hauptarbeit im Aquarium machen.


Zum Filter:

Man sollte bei einem Filter die beiden logischen Komponenten - mechanische Filterung und biologische Filterung gedanklich voneinander trennen. Mechanische Filterung soll Schmutzteilchen wegnehmen. Tatsächlich ist hier eine grosse Umwälzung von Vorteil. Biologische Filterung soll Wasser an Bakterien vorbeiführen - hier ist eine geringe Filterströmung von Vorteil.

Manche Filter sind als mechanische Schnellfilter ausgelegt, bei denen ein Teil des Wassers in einen langsam fliessenden Teil des Filters geleitet wird. Dadurch werden biologische und mechanische Filterung quasi kombiniert. Auch der typische geschlossene Aussenfilter mit einem porösen Substrat und Schaumstoff, der als Schnellfilter betrieben wird, funktioniert in Wirklichkeit nach diesem Prinzip denn im Substrat sind immer strömungsarme Zonen vorhanden.

Becken mit viel Pflanzen und wenig Fischbesatz brauchen bei einem offenen Bodengrund (kein Sand) und etwas Strömung tatsächlich keinen Filter.

Zum Dreck und Mulm:

Anton hat Recht - die Filterwirkung ist gleich Null. Der Sinn von Mulm und Dreck ist ein stabilisierender Vorrat an Nährstoffen sowie Nahrung für eine Mikrolebewelt.

Gruss
Ecki

www.wunderkanone.de

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#  25.10.2009, 21:12:15
Moin Moin...

heute habe ich Zeit auch nochmal was zum Thema zu schreiben. Erstmal was grundsätzliches... auch ich weiß das Bakterien Substratgebunden sind und es ist ihnen dabei vollkommen egal ob es sich hierbei um Filtermatte, Glas, Pflanzen oder sonst was handelt - sprich sie sitzen überall.

Jeder Filter filtert mechanisch und biologisch - mancher mehr und mancher weniger.

Je nachdem wie ein Aquarium gefiltert wird verteilen sich die Bakterien unterschiedlich im Becken. Wird ein Aquarium biologisch gefiltert, sprich man hat eine große Filterfläche und einen geringen Durchsatz, so siedeln sich die meisten Bakterien im Filter an und demzufolge findet man im Aquarium weniger von ihnen.


(die Graustufen zeigen die Besiedlungsdichte; je grauer desto mehr Bakterien)

Filtert man jedoch mechanisch, sprich mit einem hohen Durchsatz, haben die Bakterien nicht genug Zeit um alles abzubauen; die Bakterien suchen sich andere Stellen (strömungsarme Bereiche im Filter oder andere Stellen im Aquarium). Das Gleichgewicht der Besiedlungsdichte verschiebt sich.



Tja... was passiert in einem filterlosen Becken?! Eventuell ja soetwas... ob es so ist weiß ich nicht, da es ja hier keinen Durchfluss gibt... aber so ergibt es für mich den meisten Sinn:



Nun nochmal zur Frage: Strömungspumpe 24h laufen lassen, ja oder nein?! Auch hier scheint es mal wieder keine eindeutige Antwort zu geben. Also muss wohl jeder für sich selbst entscheiden.

Und ich werde sie nur noch mit dem Licht laufen lassen.

@Ingo...
wenn ich die Strömungspumpe für Unsinnig halten würde, hätte ich mir keine gekauft. wink2 Unter anderem habe ich die Koralia angeschafft um mein Co2 besser im Wasser zu lösen. Ich habe unter den Ansaugschlitzen einen Lindenholzausströmer sitzen mit dem ich das Co2 ins Becken leite.

@Robert...
ich stimme dir in vielen der genannten Punkten zu. Natürlich kann man ein Aquarium auch ohne Filter betreiben, da es ja genug andere Oberfläche im Aquarium gibt. Man muss aber auch sehen dass man mit weglassen des Filters die Verschiebung der Besiedlungsdichte beeinflusst. Ist kein Filter mehr vorhanden müssen sich die Bakterien ein anderes "zu hause" suchen. lol2

Auch Danke für die anderen Beiträge.

LG Chris


PS: Wenn ich irgendwo einen Denkfehler habe bitte kurz was dazu schreiben.


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#  01.11.2009, 10:07:31
Hallo Zusammen,

In der Amazonas ist grad eine Werbung von ganz neuen, die mit nur 2,7W 2200L/h befördern.
Ein neuer Rekord, wenn es denn Wahr ist.

Die Firma Aquaristik Systems nennt sie NewWave Zirkulationspumpe.
Das Einzige was mich an ihnen stört ist die Saugnapfbefestigung (wenn auch highTech mit Ansaugung). Die Magnethalterung der Koralia ist mir da doch lieber weil bewährt. Die neue Saugnapfhalterung muß man sich einfach im Original ansehen, ob das wirklich viele jahrelang halten kann.

Robert

- Mein Betta-Biotop

- Meine Schwachlicht-Zwillingsbecken

- 540 Liter versunkener Wald

- D.I.Y. Edelstahl HMF

- 25L Grundel-Becken

- Mein Schaufensterbecken

- Die Schlucht

Beowulf

(Moderator)




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#  04.11.2009, 11:04:47
hi Robert,

hab die neue Amazonas auch hier, sowieso mal wieder ne richtig interessante Zeitschrift.

Bei meinem neuen werd ich aber wahrscheinlich keine Strömungspumpe brauchen, geplant ist für die 112 Liter ein JBL E900, der macht 900 Liter und dazu den CO2 Außenraktor NanoJet, ich denk eher, ich muss den Filter dann runterregeln, aber lieber etwas viel, als zuwenig.

Grüße
Norbert

Hundert kleine Freuden sind tausendmal mehr wert als eine große

Ingo

(Moderator)




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#  04.11.2009, 12:53:31
Hallo Norbert,

der E900 ist heftig, den musst wirklich runter regeln sonst hast du einen CO2-Verbrauch wie in einem 300 Liter Becken.

Ich fahr momentan im 300er mit voll aufgedrehtem, frisch gereingtem Eheim 2028 (1050Liter/h) und der PH-Regler schaltet gar nicht mehr ab und ich hau 200 Blasen pro Minute durch den Aussenreaktor.

Ich denke die 2 kg Flasche wird nun nach 6-8 Wochen leer sein lol

Viele Grüße

Ingo


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#  04.11.2009, 12:56:19
Hallo zusammen,

ich hatte damals ein 150 x 50 x 50 Becken mit viel Lava drin.
Das Becken wurde nur mit einem Außenfilter Eheim 2215 betrieben, der mit 620l/h angegeben ist.
Oben am Auslauf kamen aber höchstens ca. 300l/h heraus.
Der Matteblock im Filter wurde wöchentlich kompl. gereinigt, bis das Wasser klar blieb.
Die Wasseroberfläche drehte sich in der ersten Hälfte sehr langsam und eine Sichtbare Strömung gab es nicht.

Die Pflanzen sind sehr üppig und gesund gewachsen, ohne jegliche Algen.

Meine jetzigen Becken haben deutlich mehr Strömung, der Pflanzenwuchs hat sich hierdurch aber nicht gesteigert.

Fazit:
Eine sich leicht kreisende Wasseroberfläche, ist meiner Meinung nach
völlig ausreichend.

Gruß
Werner


Beowulf

(Moderator)




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#  04.11.2009, 13:27:28
hi zusammen,

danke für euere Kommentare,

ich hab hier an meinem 60iger den Tetratec EX 600, der macht 600l/h und recht viel Stömung ist da auch nicht, das ganze ohne Außenreaktor , der nimmt ja auch ein wenig Leistung, Fitlermasse ist da auch nur eine Filtermatte ddrin.

Drum dachte ich halt, lieber etwas mehr Power für den Filter, runterregeln geht immer noch, zuviel Strömung will ich natürlich auch nicht, ein wenig Oberflächenbewegung langt mir völlig aus.

Grüße
Norbert

Hundert kleine Freuden sind tausendmal mehr wert als eine große

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#  23.03.2010, 09:12:57
Moin ihr Strömungsjünger... lachen

wollte nur mal berichten, dass es bei mir keinen Unterschied macht ob ich die Koralia im Intervall betreibe oder dauernd laufen lasse.

@Ingo... wie sieht es bei dir aus. Läuft deine Koralia immer noch Stundenweise oder hast du sie wieder im Dauerbetrieb laufen?! Konntest du Unterschiede feststellen?!

LG Chris


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#  23.03.2010, 09:51:21
Hallo zusammen,

ich schildere mal kurz meine Erfahrungen:

In meinem 600 Literbecken hatte ich anfangs den Eheim Classic 2250 mit ca. 1000 l/h Durchsatz (davon kommen max. 500-600 Liter im Becken an). Der lief anfangs mit normalen Filterschwammwürfeln, bis ich den Topf komplett entfernt habe und nur noch die 1250er Eheim als Pumpe für Co2, etc. benutze. Zusätzlich habe ich dann eine Tunze Nanostream 6025 mit 2500 l/h angeschlossen. Pflanzenwuchs wurde deutlich besser. Pflanzen sahen gesünder und kräftiger aus. Nach zig Monaten habe ich vor einigen Wochen eine zweite Nanostream installiert. Ich konnte (bilde ich mir zumindest ein) noch mal eine Steigerung, was das Aussehen der Pflanzen angeht, beobachten.

Grüße aus München

Korbi

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