Pläne für mein 85er

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15.11.2011, 13:43:52

Ingo

Hallo Joachim,

wenn ich es recht verstanden hab, kann man im Moment von LED die Finger lassen.
Oder gibt es dennoch was vernünftiges für Laien die nicht technisch begabt sind, und ein vernünftiges Licht haben?
15.11.2011, 14:43:59

unbekannt

Hi Ingo,

doch, es gibt vereinzelt vernünftige Lösungen, doch idR zu einem Preis, der selten unter dem konventioneller T5-Leuchten liegt.

Möchte auch nicht erschrecken, nur vor günstig erscheinenden Produkten warnen, die hochgesteckte Erwartungen nicht erfüllen.

Ich schau mal nach, ob ich den Link, den Jörg vor längerer Zeit und nochmals vor Kurzem eingestellt hatte, abgelegt habe. Dann poste ich den hier noch mal.

Bei LED-Leuchten sollten folgende Punkte klar deklariert und technisch sauber gelöst sein:

1- eine pflanzenphysiologisch sinnvolle Lichtausbeute bedeutet: hoher, möglichst breitbandiger Blauanteil, demgegenüber niederigerer Rotanteil, der sich über einen nicht zu breiten Bereich des Spektrums erstreckt (also nicht diese Kurven, bei denen man einen massiven, extrem breiten "Berg" Rot und einen extrem schmalen Peak im Blau sieht). Das Gelb-Grün dazwischen sollte möglichst niedrig ausfallen, das es eher den Algen, als höheren Pflanzen helfen würde (hat vor allem mit der Pigment/Hilfspigmentausstattung und Zellstruktur der Algen iV zu höheren Pflanzen zu tun). Wer Kurven sehen möchte, die ein sinnvolles LED-Sprektrum zeigen, sollte sich bitte die von CREE XP LEDs ansehen (Bilder sagen mehr als 1000 Worte).

2- der Lumen/Watt Wert und die Lumenleistung sollten in einem vernünftigen Verhältnis zueinander stehen. Das bedeutet, nahe 90 Lumen/Watt (oder mehr) bei gleichzeitig hohem Lumen-Wert.

3- das LED-System sollte die Nutzung von hochwertigen Linsen oder spezieller Reflektoren ermöglichen und diese sollte es in diversen Winkeln zur Auswahl geben.

4- das LED-System sollte aus Bauteilen bestehen, die sich bei Bedarf problemlos ersetzen lassen (einschließlich der LED-SMDs).

5- die Befeuerung (Anlieferung von Strom/Spannung) sollte aus hochwertigen Bauelementen bestehen, zu denen mindestens (für Strips) ein stabilisiertes Netzteil mit LPS-Klassifizierung und besser zusätzlich noch eine passende Konstantstromquelle gehört/-en. Letztere sollte nicht die Leistungsgrenze der LED ausloten, muß sich allerdings auch nicht mit dem Minimalwert begnügen, sondern sollte einen vernünftigen Kompromiß zur Optimierung von Punkt 2 bilden (also irgendwo zwischen A max und A min liegen, somit auch zwischen V max und V min).

6- eine gut durchdachte, effiziente Kühlung, die durchaus passiv (Lärmentwicklung aktiver Kühlung) sein darf, aber ausreichend dimensioniert sein muß, ist unerläßlich. Bei LED-Beleuchtungen für größere Flächen nimmt diese Baugruppe dann entsprechend Raum ein. Fehlt eine hinreichende Kühlung, "sterben" teure LEDs schnell den Hitze-/Streßtod. Hiermit tun sich viele Firmen bislang schwer, vor allem, wen Design vor Funktionalität geht, zB aus Angst, man könne ein sinnvolles Produkt nicht verkaufen.

7- bei LEDs lohnt in jedem Fall die Wahl höherer Kelvin Werte. Für die Süßwasser Aquaristik mit dem Ziel guten Pflanzenwuchses (ohne ins Kraut schießende Stengel) würde ich etwa 6000K als absolutes LowLevel sehen, besser sind 8000K bis etwa 10000K. Das erstaunt viele, viele glauben das nicht, aber es ist Tatsache. Die althergebrachten Postulate über 4000K bei Röhren und sollte man für LEDs schleunigst über Bord werfen.
Da LEDs von Haus aus blau strahlen, wird die Phosphorschicht üblicher SMDs nur dazu benutzt, sie im abgestrahlten Spektrum zu anderen Bereichen hin zu verändern. Es dürfte einleuchten (!), daß das auf Kosten der Effizienz gehen muß. Daher sind sonst baugleiche LEDS mit niedrigeren Kelvin-Werten unter sonst gleichen Betriebsbedingungen auch weniger hell (bringen weniger Lumen).

Gib mir bitte etwas Zeit, dann suche ich nach dem o.a. Link und stelle ihn in meinem LED-Fred ein.
15.11.2011, 14:47:42

Jogi42



Hallo Sergio,
die >Lampe hat einen Abstrahlwinkel von 180 Grad. Da kommt nicht mehr viel Leistung im Becken an.
15.11.2011, 20:25:29

Ultra Marin

Hallo Jörg ich dachte nur die interessiert dich, weil die gebogen ist, sie strahlt nach außen innen,

Seite unten, da sind mehrere reihen drauf,glaube schon das was abgeht innen der gebogene Abtral Winkel geht auch nach unten. Du kannst eben bei Starklicht höchstens nur die Haltbarkeit reinholen.

Schonen Gruß Sergio
15.11.2011, 20:39:48

unbekannt

Hallo Sergio,
hallo Jörg,

habe mir beide Links angesehen. Interessant ist das schon, aber ich müßte es über einem AQ in Betrieb sehen, um etwas dazu zu sagen.

Meine 30° Linsen an den neuen LED-Strips über meinem 85er bringen viel Licht auf den Boden. Das ist der positive Effekt. Andererseits strahl durch die enorme Parallelisierung des Lichts jetzt so wenig zur Seite, daß die Rückwand des AQ, obwohl die Gleiche, wie mit den vorhergehenden LEDs bei 120° Abstrahlwinkel, daß die selbe Rückwand jetzt wesentlich dunkler erscheint. Das wird zwar kontinuierlich etwas besser, je weiter Unten man die Rückwand betrachtet, doch der effekt ist so schwach, daß man es wohl nur direkt vor dem AQ bemerkt, wenn überhaupt.

Das belegt für mich, daß der wünschenswerte Effekt einer offensichtlich viel besser parallelisierten Strahlung im AQ Richtung Bodengrund Änderungen an der Rückwand (in Arbeit) notwendig macht. Die wird jetzt als beleuchteter Milchglaskasten ausgeführt. Alternativ könnte ich einen helleren auf Karton hinter dem AQ versuchen. Mache noch mal Fotos dazu, dann stelle ich das hier ein.

Entweder, man versucht seine LED-Beleuchtung hinsichtlich Pflanzenwuchs bzw. Licht-/Energieausbeute zu optimieren, dann kommt man um fokusierende Linsen nicht herum, oder man möchte eine breiter streuende Beleuchtung, die zB auch die Rückwand aus dem AQ heraus gut ausleuchtet, dann nimmt man höhere Energiezufuhr / schlechtere Lichtausbeute für den Pflanzenwuchs in Kauf.

Daher vermute ich, daß diese gebogenen LED-Leuchten Hinten, vor der Rückwand, zusätzlich genutzt, vielleicht die erwünschte Verbesserung bringen könnten. Auf alle Fälle ein Dank an Euch beide für den wirklich interessanten Link.
15.11.2011, 22:06:14

unbekannt

So, jetzt aber,

nehme ich mir einfach die dafür nötige Zeit und liefere ein paar Bilder plus Kurzbericht. Am desolaten Zustand des AQs sollte sich bitte niemand mehr stören, als ich es zZt muß. Also seht vielleicht einfach über das Chaos hinweg - bitte.

Es ging darum, meine nach einigen Monaten zu mehr als der Hälfte defekte LED-Strip-Beleuchtung durch eine neue zu ersetzen. Bis auf die Tatsache, daß sie diesmal keine Silikonhaube komplett über dem Strip hatten, sollen es angeblich identische LEDs sein, gleicher Anbieter, gleiche Type, nur ohne Silikon"linse".

Um meine Teste zu vervollständigen, wollte ich prüfen, ob mehr Licht auch wirklich mehr bringt. Damit muß ich warten, bis ich neu bepflanzt habe, wobei zZt fraglich ist, ob das vor dem Umzug noch viel Sinn macht. Abwarten.

Erst mal die Konzeption und der Bau der neuen Beleuchtung. 1,5x sovile LEDs; d.h. 6 Streifen à 0,5m, macht 3m LED-Strips, alles in Reihe geschaltet. Pro Meter sollen sie, ohne Vorsatzlinsen, 900 Lumen (also hier zusammen 2700 Lumen) bringen. Natürlich bringen sie mit nicht wirklich mehr, aber durch die Konzentration auf weniger Fläche wird der Luxwert höher. Und darum ging's. An Saft aus der Netzsteckdose ziehen die 3m immerhin 43,2 Watt - ganz ordentlich, für 'ne LED-Befunzelung. Das entspricht fast 2x24W T5, die zusammen recht genau (an der Luft) 2800 Lumen bei Daylight bringen. Das LED-Spektrum soll 6000K betragen, schade, ich hätte lieber 8000K gehabt. Aber, war nicht.

Jetzt erst mal ein paar Fotos:

15.11.2011, 22:30:49

ecipower

Hallo Joachim,

sauberer Arbeitsplatz. Als gelernter Werkzeugmacher stehe ich auf gutes Werkzeug und eine aufgeräumte und übersichtliche Baustelle.
Die Bilder machen einen ja schon neugierig. Und die Alu-Konstruktion an einer filigranen Aufhängung sieht bestimmt auch nicht schlecht aus. Das Ganze vielleicht in einen schönen auf Gärung geschnittenen Alu-Winkel-Rahmen und schon wäre die Designer Leuchte fertig.
Weiterhin viel Erfolg bei der Umsetzung und hoffentlich noch viele Infos.
15.11.2011, 22:44:03

unbekannt

weiter im Text:

Ziel war es, die genannte Menge Licht und somit 0,5m Strips parallel zueinander über der Grundfläche des AQs verteilt anzubringen, so daß die Beleuchtung abnehmbar wird und zB zum Füttern genug Lücken läßt. Für Reinigungs- oder Gärtnerarbeit am Becken soll sie später noch hochklappbar gemacht werden. Das wird noch.

Zunächst besorgte ich die speziellen Alu-Kühlprofile, fertig abgelängt und ebenso die Vorsatz-Linsen in 30° Ausführung, ebenfalls passend abgelängt. Beides wurde an den Enden "verputzt"; d.h. entgratet. Nach diesen Vorarbeiten ging es darum, die parallel zu verteilenden Alu-Kühlproflschienen miteinander zu verbinden. Dazu besorgte ich ein passendes ALu-U-Profil aus dem Baumarkt, längte sie ab, "verputzte sie usw.

Die Abstände zwischen den einzelnen LED-Kühlprofilschienen wurden am AQ ermittelt, das Maß dazu auf die verbindenen U-Profile per wasserfestem Filzstift übertragne, die Stellen zur Vorbohrung der Löcher angekörnt und die Löcher passend geboht. Desgleichen geschah mit den Alu-Kühlprofilen zur Durchführung der verbindenden Alu-Kopfnieten. Also habe ich nicht schraubend, sondern nietend verbunden.

Auf dem ersten Foto sieht man einen Teil des nötigen Werkzeuges (außer Metall-Feinsäge, Lötkolben, Lot, Feilen mit feinstem Hieb, Bohrmaschine, Brennspiritus). Von links den wasserfesten Filzschreiber zum Anzeichnen (Reste der Zeichnung wurden nach Setzen der Bohrungen via Brennspiritus wieder weggewischt), einen Dremel Kugelfräser zum Entgraten der Bohrungen im Alu, einen kleinen 30° Fräser zum gleichen Zweck, einen der beiden HM-Bohrer passend zur Nietengröße, eine Dreikant zum "Ankörnen" ohne Hammer, eine Kopfnietenzange zum Setzen der Nieten.

Da dritte Foto zeigt (leider unscharf) die erste Nietverbindung zwischen dem Alu-Kühlprofil (obenauf, quer) und dem verbindenden U-Profil (Unten, hochkant). Man kann leider nicht erkennen, daß der Nietenkopf im Alu-Kühlprofil eine Etage unter der Oberfläche sitzt, auf die nachher die LED-Strips geklebt werden. Die Position der NBietenlöcher im Alu-Kühlprofil wurde so gewählt, das das Loch stets unter einem Widerstand der LED-Strips, und nie unter einem LED-SMD zu liegen kam. Dadurch werden Wärmeableitprobleme umgangen.

Das dritte Foto zeigt die ersten (eigentlich hintersten) beiden LED-Kühlprofilschienen an deren Querverbindern. Über dem rechten Querverbinder sind auf dem Tisch die verwendeten Kopfnieten zu sehen. Es war die kleinste im Baumarkt erhältlich Sorte für 2,4mm Bohrungen mit 4-6mm Faßweite.

Das vierte Foto zeigt die fertig bestückte Halterungskonstruktion, nun schon mit den aufgeklebten LED-Strips, aber noch nicht verdrahtet. Jeder Streifen hat 30 LED-SMDs mit je 3 LEDs pro SMD; d.h. es sind Insgesamt 180 LED-SMDs und 540 einzelne LEDs.

Das fünfte Foto zeigt die "Gesichtsseite" der LED-Strips an einem ihrer Enden. Es ist gut zu sehen, daß das linke Ende zwei Lötpunkte, für "+" und "-" Pol zeigt. Die eigentlich endlos erwarteten LED-Strips sind gar nicht endlos, sondern werden als Streifen zu 15 LED-SMDs am Fließband gefertigt und danach endlos aneinander gesetzt / an solchen Punkten verlötet. Das ergibt leider an solchen Stellen leichte Stufen im Kontakt der LED-Layer mit dem Alu-Kühlprofil, was ich nicht für günstig halte. Ebenfalls gut auf diesem Foto erkennbar ist, daß nach 3 LED-SMDs erneut eine Kontaktierungsstelle für den "+" und "-" Pol kommen, dazwischen einmal 2 und einmal 1 Widerstand, immer alternierend montiert. Diese kupferfarbenen Lötpunkte sind gleichzeitig Trennstellen, an denen man den LED-Strip kürzen kann, wenn man möchte. Es sind dadurch alle 5cm Trennungen möglich.

Das sechste Foto zeigt die Rückseite des LED-Strips an genau dem gleichen Abschnitt, wie auf dem vorhergehenden Foto mit der Vorderseite. Klar erkennbar ist, daß alle Lötstellen zur Kontaktierung des Strips, also alle 5cm, diese Lötstellen unterseits NICHT vollständig isoliert sind. DAS ist der Grund, weshalb, einmal direkt auf das metallene Alu-Kühlprofil geklebt, nur der Klebstofffilm zwischen beiden Metallflächen isolierend wirken kann - und genau das führt zu spürbaren Kriechströmen und irgendwann zum Defekt der LED-Strips. Da ist auch der Grund, weshalb ich inzwischen von der Verwendung solcher Strips eher abrate, den deren verfrühter Tod kommt, die Frage ist nicht ob, sondern nur noch, wann.

Das siebte Foto zeigt eine Verbindungsstelle durch zwei zu überbrückende Enden der Lötstellen; d.h. zwei LED-Strips, die bislang ohne elektrisch leitende Verbindung aneinander grenzen. Hier muß später je eine Lötbrücke angebracht werden.

Das achte und letzte Bild, leider mit der HandyCam ebenfalls nicht scharf, zeigt die Lötverbindung an einem Ende der ganzen 6x LED-Strip-Kette meiner neuen Beleuchtung. Das Rot/Schwarz-Kabel führt am anderen Ende in eine Stereo-Klinkenbuchse zum Anschluß an das Netzteil.
15.11.2011, 23:06:55

Ultra Marin

Ciao Joachim

Wichtig ist auch die Kabelverlegung, mit eine passende Abdeckung dafür.

Eine weitere Schiene auf beiden Seiten?

Möglich hoch genug das die Kabel nicht entdeckt werden,

Auch Löcher rein um die Kabeln zu führen.

Noch zu dem hoch klappen, damit du Handtieren kannst das es nicht dunkel ist

brauchst wahrscheinlich eine Zusatzleuchte.

Ich hoffe es wird alles gut.

Ciao Sergio
15.11.2011, 23:15:41

unbekannt

Sera, Sergio,

danke. Ja, all die von Dir genannten Dinge muß ich Schritt für Schritt noch machen. Bin zuversichtlich, daß es wird, aber es kann passieren, daß der Umzug dazwischen kommt - wir werden sehen. Werde immer wieder berichten. Freue mich, auch von Dir wieder etwas zu lesen.

@Engelbert: danke für die Blumen. Leider bin ich manchmal schon etwas weniger aufgeräumt, aber ich bemühe mich wieder mehr und habe selbst meine Freude daran. Es läßt sich aufgeräumt wirklich viel besser arbeiten - ohne dieses ständige Wühlen unter Bergen von Abfall, Material usw., nach dem Motte, ja wo hab ich den nun...?

Den Abschuß habe ich auf einem YouTube Video zu LEDs gesehen. Da hat ein Amerikaner eine große LED-Leuchte gebaut, gebohrt, gelötet, gesägt, geschraubt usw. - auf dem Tisch totales Chaos, auf dem Boden lagen Metallspäne, Bohrer usw., und er lief barfuß. Unglaublich.
 
 
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